trade in exotic species is one of the main threats to biodiversity, placing many species in danger of extinction.
Aus dem Antrag zur Einführung einer EU-weiten Positivliste durch Zypern, Litauen, Luxemburg und Malta am 24. Mai 2022 : Link
Biodiversität:
Derzeit sind etwa 32.200 Fischarten
bekannt, davon 50% im Süßwasser
Alle Süßwasservorkommen der Erde
nur ca. 3% der Wasservorkommen
Ca. 2.100 Arten Korallenfische
(etwa 13% der Meeresfischarten)
Von den aktuell 36.248 wissenschaftlich akzeptierten Fischarten, von denen 18,336 im Süßwasser leben (Eschmeyer, 2022) wurden seit 1850 (seit diesem Zeitpunkt gibt es die Aquarienkunde im modernen Sinne) ca. 4.800 Süßwasser-Arten (ca. 13,2% aller Fischarten) schon mindestestens 1x im Aquarium gehalten, jedoch nur 300-400 Süßwasser-Arten gehören zum Standardsortiment des weltweiten Zierfischhandels (ca. 1,1%) (Riehl & Baensch, 1991, Baensch & Fischer, 1998). Davon werden mindestens 80% ausschließlich als Nachzuchten gehandelt. Von einer wesentlichen negativen Rolle des Zierfischhandels beim globalen Artensterben kann daher keinerlei Rede sein. Es sind insgesamt etwa 1,5 Millionen Tierarten weltweit wissenschaftlich erfasst, keine 5% davon haben irgend ein Merkmal, das sie für eine Heimtierhaltung attraktiv machen könnte. Schon deshalb muss der Fokus bei Artenschutzmaßnahmen auf völlig andere Aspekte als auf den Lebendhandel für private Haltungszwecke gelegt werden, wenn man es mit dem Artenschutz ernst meint und nicht nur populistische Phrasen dreschen will.
Verglichen mit der riesigen Artenzahl der Fische werden nur wenige Arten ständig im Aquarium gepflegt – etwa 300 – 400 Arten. Nur weitere 1.000 bis 1.500 Arten sind als Raritäten im Hobby bekannt. Für „Normalaquarianer“ sind die allermeisten Fischarten ohne Belang.
Es wird immer wieder kolportiert, Überfischung für den Zierfischhandel sei ein Gefährdungsfaktor
Bei der IUCN sind derzeit (abgerufen am 26.6.2022) 21.238 Knochenfischarten erfasst (Süß- und Seewasser), von denen 78 ausgestorben sind, 10 in der Natur ausgestorben sind, 646 als kritisch gefährdet (CR), 1008 als gefährdet (EN) und 1265 als potentiell gefährdet (VU) eingestuft werden (insgesamt also 2919 Arten in diesen drei Gefährdungsstufen). Bei 771 Arten davon gilt laut IUCN menschliche Nutzung als ein Faktor, der in der Bedrohungslage dieser Arten eine Rolle spielt, 122 (4,8%) davon sind auch schon aquaristisch in Erscheinung getreten, 24 (0,8% der gefährdeten Arten = 0,07% der weltweit bekannten Fischarten) davon sind öfter als etwa 1x alle 10 Jahre und vorwiegend als Wildfang im Handel: Pterapogon kauderni, Meerwasser, EN, Nannostomus mortenthaleri, Süßwasser, CR, Oryzias woworae, Süßwasser, EN, Carinotetraodon travancoricus, Süßwasser, VU, Etroplus canarensis, Süßwasser, EN, Indostomus crocodilus, Süßwasser, VU, Corydoras axelrodi, Süßwasser, VU, Betta simorum, Süßwasser, VU, Parosphromenus linkei, Süßwasser, EN, Betta coccina, Süßwasser, VU, Barbodes gracilis, Süßwasser, VU, Datnioides undecimradiatus, Süßwasser, VU, Devario auropurpureus, Süßwasser, EN, Danio erythromicron, Süßwasser, EN, Botia striata, Süßwasser, EN, Alestopetersius nigropterus, Süßwasser, EN, Betta simplex, Süßwasser, CR, Corydoras loxozonus, Süßwasser, VU, Corydoras simulatus, Süßwasser, VU, Marosatherina ladigesi, Süßwasser, VU, Channa diplogramma, Süßwasser, VU, Corydoras metae, Süßwasser, VU, Arnoldichthys spilopterus, Süßwasser, EN und Scleropages formosus, Süßwasser, EN.
Bei attraktiven Neuentdeckungen kann es zu der Anfangszeit, in der die Art auf den Markt kommt und sie noch teuer ist, zu bedenklich hohen Wildfangzahlen kommen. Es ist dadurch aber noch nie eine Art ausgestorben und der Markt reguliert sich in kurzer Zeit von selbst ein.
Über den Autor Frank Schäfer
Frank Schäfer, geboren 1964, Biologe, seit frühester Jugend Tier- und Pflanzenhalter aus Leidenschaft. Sein besonderes Interesse gilt seit jeher den Fischen, aber Reptilien, Amphibien, Wirbellose, Kleinsäuger und Vögel sowie eine Vielzahl von Pflanzen begeistern ihn ebenso.