Ethik in der Aquaristik
Die Welt der Aquaristik ist reichhaltig und bunt, angefangen bei der Pflege von Tieren und Pflanzen bis hin zum gemeinsamen Austausch. Lange Zeit wurden ethische
November 2021: Wie sicherlich viele von Euch mitbekommen haben, wurde am Freitag, dem
05.11.2021, in einer Bundesratssitzung über einen Antrag u.a. für ein totales Importverbot von wild
gefangenen Tieren in die EU abgestimmt. Dieser Antrag, wäre er in der verschärften Fassung vom
26.10. beschlossen worden, hätte europaweit, aber auch weltweit, ein verheerendes Signal für den
internationalen Artenschutz und eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen gesetzt. Durch
zahlreiche Stellungnahmen von organisierten Tierhalter-Verbänden, vielen Dank an dieser Stelle an alle
Helfer, ist er aber nicht in dieser Form angenommen worden. Grund zum Aufatmen gibt es dennoch
nicht.
Nein, denn jetzt kommt viel Arbeit auf die Verbände und Branchenvertreter zu. Bis zur Beratung durch die Bundesregierung können die abgelehnten Forderungen durch weitere Ergänzungen und weitergehende Ausgestaltungen wieder eingebracht werden. Nur durch eine wissenschaftlich fundierte Meinungsbildung und durch langfristigen politischen Einfluss können wir den Forderungen mit notwendiger Aufmerksamkeit begegnen und uns an der Erarbeitung sinnvoller Maßnahmen zum Tierwohl und effektiven Artenschutz beteiligen.
Um in den oben geforderten Entscheidungsprozessen mit wissenschaftlicher und juristischer Expertise beratend tätig sein zu können, benötigen wir professionelle, personelle und finanzielle Unterstützung. Mit unserer Außenkommunikation über die Kampagnenseite www.rette-den-artenschutz.de haben wir eine Form der modernen Informationspolitik gewählt und damit viel Aufmerksamkeit bekommen.
Durch diese Aktion wurden auch Personengruppen angesprochen, die politisch sonst eher uninteressiert sind. Das möchten wir in Zukunft fortführen. Wir rufen deshalb alle auf, sich der Task Force „Rette den Artenschutz“ anzuschließen, um die politische Wahrnehmung der Halterverbände zu stärken.
Wir sind wie David gegen Goliath – mach uns stärker mit Deiner Spende!
Dein Name für den Artenschutz – gemeinsam sind wir stark!
Trotzdem der Entschließungsantrag „Wildtierimporte regulieren – Wilderei, Wildfänge und Artensterben wirksam bekämpfen“ mehrheitlich angenommen wurde, ist es durch das gemeinschaftliche Engagement vieler Verbände doch gelungen, ein pauschales Importverbot für Wildtiere zu verhindern.
Die sechs nachfolgenden Punkte sind jedoch nach wie vor ein eindeutiges Warnsignal. Die Mitwirkung an ihrer Ausgestaltung ist unabdingbar, damit die private Tierhaltung auch in Zukunft möglich bleibt. und bieten Integrationspunkte für eine fachliche und beteiligende Mitarbeit zur Gestaltung und Aufklärung.
Im Beschluss wurde Folgendes festgehalten und an die Bundesregierung weitergeleitet:
Um eine Tierart zu schützen, muss zum einen ihr Lebensraum erhalten werden. Außerdem ist es sehr wichtig, gezielte Nachzuchten der gefährdeten Arten zu schaffen. Das sieht die IUCN, also die „Rote Liste“ der gefährdeten Arten, genauso. Ihr gehören auch das Bundes-Umweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz an.
Dazu koordinieren sich Artenschutz-Netzwerke, tauschen sich über Informationen aus und planen die Zucht der Tierarten. Neben Zoos züchten viele Privatpersonen viele bedrohte Tierarten erfolgreich nach, darunter sogar viele Arten, die in keinem Zoo vertreten sind. Diese Personen engagieren sich privat im Artenschutz und leisten einen großen Beitrag zur erfolgreichen Arterhaltung.
Der Tequila-Kärpfling (Zoogenticus tequila) war in der Natur wegen der Zertstörung des einzigen Teiches, in dem er vorkommt (Nutzung als Viehtränke, wobei das Vieh die Ufervegetation zerstörte, in der die jungen Tequilakärpflinge aufwuchsen, Aussetzen von anderen Fischen als Speisefische, die die Tequilakärpflinge fraßen, zuwuchern des Teiches mit Schwimmpflanzen, wodurch die Tequilakärpflinge erstickten) bereits ausgestorben. Durch Renaturierung des Biotopes konnte durch noch in Privathand befindliche Zuchtstämme die Art wieder erfolgreich ausgewildert werden und sie konnte so vor dem Aussterben gerettet werden.
Artenschutz braucht natürlich Reservate und Naturschutzgebiete. Die Realität zeigt aber leider, dass hier trotzdem regelmäßig illegale Nutzung, Brandrodung, Abholzung oder Bewirtschaftung, zum Beispiel durch Palmölplantagen, stattfinden.
Der Tokeh (Gecko gekko) war bis vor Kurzem ein regelmäßig, ganz legal importiertes Reptil, da diese Art als Kulturfolger sehr weit verbreitet ist und nicht als bedroht galt. Jetzt hat die alternative Naturheilkunde in Asien die Art als Modemedikament entdeckt und es werden jährlich mehr getrocknete, tote Tokehs gehandelt, als seit 100 Jahren zusammengenommen lebende Exemplare weltweit exportiert wurden. Der Lebendimport wurde verboten, der Schwarzhandel mit getrockneten Tokehs geht unvermindert weiter. Hierzulande halten viele Terrarianer diesen prächtigen Gecko in Erhaltungszucht. Die gleiche Situation gibt es bei Seepferdchen, Hippocampus spp. (jährlich Millionen getrocknet zu medizinischen Zwecken im Schwarzmarkt vs. früher wenige tausend legal exportierter lebender Tiere), die von engagierten Seewasserfreunden in Erhaltungszucht gepflegt werden.
Zwar wurde in einer Bundesratssitzung am 05.11.2021 der Antrag zum totalen Importverbot von wild gefangenen Tieren in der EU abgelehnt, doch gibt es keinen Grund zum Zurücklehnen.
Bis zur Beratung durch die Bundesregierung können die abgelehnten Forderungen durch weitere Ergänzungen und weitergehende Ausgestaltungen wieder eingebracht werden.
Der grundsätzliche Gedanke wirkt unterstützenswert, wirft aber Probleme auf: Der Antrag forderte ein generelles Verbot des Wildfang-Importes jeglicher Tierarten. Er unterschied dabei nicht, ob eine Tierart überhaupt ansatzweise gefährdet ist, oder nicht.
Klingt rabiat, aber wir wissen: Der internationale Handel mit Wildfängen ist ein Garant für Erhalt von natürlichem Lebensraum, ein Garant für Artenschutz.
Grundsätzlich wird der Handel von bedrohten Arten bereits jetzt erfolgreich nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen international geregelt, die Haltung und der Handel der gelisteten Tierarten muss in Deutschland behördlich gemeldet werden.
26. October 2024
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Bereich Aquaristik: Der Aufrechterhalt von Wildfängen ist Artenschutz auf wirkungsvollste Weise. Vom Handel mit Zierfischen profitieren nicht nur die Piaberos, sondern gleichzeitig auch der Lebensraum … Read more
Bereich Aquaristik: Der Aufrechterhalt von Wildfängen ist Artenschutz auf wirkungsvollste Weise. Vom Handel mit Zierfischen profitieren nicht nur die Piaberos, sondern gleichzeitig auch der Lebensraum der in den Fanggebieten vorkommenden Arten. Entgegen der häufigen politischen Meinung führt erst eine Nicht-Nutzung natürlicher Ressourcen für eines der verantwortungsbewusstesten Hobbies überhaupt zu erntzunehmenden Problemen mit verheerenden Auswirkungen auf die Umwelt. Schützen durch Nutzen! Mit dem Hobby zum Ziel!
6. February 2022
26. January 2022
Seinen Ausgang nahm das Ganze am 09.09.2021 in Schleswig-Holstein. Wir als VDA hatten gemeinsam mit der DGHT (Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde) umgehend eine Stellungnahme eingebracht. Weiterhin wurde ein offener Brief vom BNA (Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz), gezeichnet von zahlreichen Verbänden, am 28.10. an die Mitglieder des Bundesrates versandt. In diesem offenen Brief wurde noch einmal ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass aktuelle Erkenntnisse sowie gesetzliche und wissenschaftliche Sachverhalte in diesem Antrag nicht berücksichtigt worden sind. Auch der ZZF (Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands) rief, mit einer Stellungnahme am 29.10. den Bundesrat auf, gegen den Entschließungsantrag zu stimme.
Aus einer Fachgruppe des VDA heraus, haben wir eine Task Force am 2. November gegründet und in intensiver Projektarbeit die Webseite www.rette-den-artenschutz.de online geschaltet. Diese erreichte innerhalb weniger Tage mehr als 184.000 Tierhalter. Daraus resultierten über 2.600 unterstützende Stimmen, aber auch inhaltliche und fachliche Unterstützungen aus den Reihen der Tierhalter und Branchenteilnehmer. Viele hundert Schreiben an die zuständigen Landesvertreter und fast 130 Spenden für die gemeinsame politische und fachliche Arbeit kamen zusammen. Ein starker Start, der Mut für eine langfristige Arbeit macht!
Wir haben die vergangenen Tage genutzt, im Rahmen unserer Task Force „Rette den Artenschutz“, erste Sondierungsgespräche mit Politik- und Rechtsexperten sowie Fachleuten der Branche zu führen. Unser Ziel ist es,
einen Projektplan und einen möglichen Maßnahmenkatalog für die Zukunft zu erstellen, an deren Details und
Ausarbeitung es nun gehen muss.
Sprecht uns an! Die Aktion ist nur erfolgreich, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen und die geeigneten Maßnahmen im Einklang entwickeln: info@rette-den-artenschutz.de
Zur Ausarbeitung dieses Projektplans sind alle Partnerverbände im Hobby, Industrie- und Handelsunternehmen sowie nicht-organisierte Tierhalter eingeladen, ihre Unterstützung zu leisten. Wir
können nur mit eurer Unterstützung – alle gemeinsam – weiterhin so intensiv am Ball bleiben und uns
pro Tierhalter und damit auch pro Zoofachhandel einsetzen. Wir wollen langfristig beratend tätig sein
und uns, mit starken Argumenten für eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und die Vielfalt
in der Heimtierhaltung einsetzen. Dies ist eine Aufgabe, wie einst der Kampf David gegen Goliath.
Es gibt zahlreiche Quellen, die sich fundiert mit dem Thema Artenschutz auseinandergesetzt haben. Sie betrachten die natürlichen Lebensräume, den Einfluss der Wirtschaft auf diese und den Beitrag der privaten Tierhaltung zum Artenschutz. Eine Sammlung wichtiger Quellen aktualisieren wir hier für dich kontinuierlich.
Hier findest du Fachbeiträge rund um den Artenschutz. Wir möchten dir die Möglichkeit geben, dir dein eigenes Bild zum Thema zu machen und mehr Hintergrundwissen zu erlangen.
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